Tag und Nacht, Stunde für Stunde,

Fragen an den Arzt bei seiner Runde,

Doch ein besserer Zustand war nicht in Sicht.

Ihre Augen versteinert, die Wangen hohl;

In ihrem Gesicht war keine Farbe,

Quer über dem Bauch eine Operationsnarbe.

 

Ihr wurde der linke Arm amputiert,

Ihr Freund starb. Mit ihm war sie liiert.

Sie hat fast alles verloren und beinahe ihr Leben:

Einen Tanzkurs wollte sie noch anstreben,

Die nächste Woche nach Amerika

Zu ihren Eltern, die warteten schon da.

 

Ihren Führerschein hatte sie erst vor kurzem gemacht.

Nach den Überschlägen war ein Feuer entfacht.

Im letzten Moment wurde sie gerettet, befreit.

Die Nachricht kam, und die Eltern waren sofort bereit.

 

Am Krankenbett hatten sie gesessen, ihr vorgelesen,

In der Hoffnung, dass sie ihre Liebe und Wärme spürt,

Aber sie hat sich nicht gerührt.

Ihr Glücksbringer half nicht, ein kleiner Stoffbär,

Ihr Zustand verschlechterte sich immer mehr.

 

Sie hatten oft gebetet, geredet zu Gott,

Doch der erhörte sie nicht, verstand kein Wort.

Auf dem Friedhof beten sie und

Fragen nach dem Warum?

Doch der liebe Gott

Bleibt auf ihre Fragen

 

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© Robin Lutz